Craftbeer vor und nach Corona

Oliver Lemke, Geschäftsführer der Brauerei Lemke Berlin (Bild: Brauerei Lemke)

“Eine Geschichte von Erfolg und Misserfolg” – so lautet der Titel eines interessanten Artikels zum Thema Craftbeer in Deutschland, der in den Nürnberger Nachrichten erschienen ist. Der Autor beschreibt die Anfänge, als Oliver Lemke 1999 in Berlin das erste kommerzielle Craftbeer in Deutschland ausschenkte und analysiert die weitere Entwicklung des Marktes bis heute.

Demnach stagniere der anfängliche Boom bereits seit 2017 – die erste Euphorie sei verflogen und erste Anzeichen für eine Konsolidierungsphase unübersehbar. Auf die aktuelle Corona-Krise nimmt er noch keinen Bezug, aber auch ich denke, dass Corona die bereits begonnene Konsolidierung unter den Craftbeer-Brauern extrem beschleunigt.

Nach Corona-Zeit

Craftbeer kann in der Nische auch Corona überleben

Dennoch wird es eine Zeit nach Corona geben, aus der dann die Überlebenden gestärkt hervorgehen. So hart das klingt, aber die Spreu trennt sich vom Weizen. Man könnte es so zusammenfassen: Sowohl zu viel Herzblut ist schlecht als auch zu wenig. Denn die Geschäftsmodelle, die nur auf möglichst schnellen Profit aus waren, geben als erste auf, wenn der Profit auf Grund von Lock-Down-Maßnahmen und gleichzeitigem Überangebot sowie mangelnder Akzeptanz bei den meisten deutschen Biertrinkern nicht erwirtschaftet werden kann.

Aber auch völlig unwirtschaftliche Liebhaberprojekte, von Leuten, die meinen, man müsse nur an das Gute glauben, und dann wird auch schon alles gut, werden nur schwer überleben können. Es sei denn, sie verfügen über andere Einnahmequellen oder entsprechend große Reserven.

Craftbeer wird damit aber nicht verschwinden und die Zahl der Menschen, die über den Tellerrand der Mainstream-Standardbiere hinausschauen wollen, wird auch nach Corona langsam und stetig wachsen. Also kein Grund allzu pessimistisch in die Zukunft zu blicken – die Nische lebt und sie wird weiter wachsen.

Hier geht es zum Artikel auf nordbayern.del