Bockbier

Bockbier ist einer der traditionsreichsten Bierstile Deutschlands, dessen Ursprünge in die Zeit lange vor dem Reinheitsgebot zurückreichen. Beim klassischen Bockbier handelt es sich um (meist) untergäriges, dunkles, malzbetontes Starkbier mit einer Stammwürze von mindestens 16 Grad Plato und einem Alkoholgehalt oberhalb von 6%.  Die Farbe bewegt sich irgendwo zwischen bernsteinfarben, kupfern und tiefrot. Beim Brauen werden meist Bitterhopfen eingesetzt in Verbindung mit Münchener bzw. Wiener Malzen. Häufig wird auch Pilsner Malz zugesetzt.

Bockbier Craftquelle
Eine Auswahl von Bockbieren in der Craftquelle

Der Name des Bieres geht auf die niedersächsische Stadt Einbeck zurück. Heutzutage hat das Bockbier vor allem im Süden des Landes Tradition, es wurde dorthin jedoch erst aus dem Norden importiert. Mitte des 14. Jahrhunderts finden sich erste Erwähnungen des Einbecker Bieres. Etwa 200 Jahre später gelangte es über Handelswege nach Bayern und gefiel dort am Hof des Herzogs so gut, dass er erst ein Brauhaus errichten und ein Imitat des Bieres brauen ließ. Da es aber immer noch nicht an das Original heranreicht, wurde 1615 kurzerhand der Einbecker Braumeister Elias Pilcher nach München gelockt und die Tradition des bayrischen Bockbieres war geboren. Einbecker Bier wurde im bayrischen Sprachgebrauch zu „Ainpöckisch Bier“, woraus letztlich „ein Bockbier“ hervorgegangen ist.

Bockbier Einbeck
Einbecker Bockbier nach Originalrezept

Der noch stärkere Doppelbock weist mindestens 18 Grad Plato und einen Alkoholgehalt von mehr als 7% auf. Dazu gehört zum Beispiel der Salvator („Retter“), der Urvater der Doppelbockbiere. Stammt das Bockbier ursprünglich aus Niedersachsen, so ist der Doppelbock eine waschechte bayrische Kreation der Paulaner Mönche, die das kräftige Bier im 17. Jahrhundert gebraut haben, um es in der Fastenzeit als „flüssiges Brot“ zu trinken. Darauf geht auch die Tradition des feierlichen Salvator-Anstichs auf dem Nockherberg in München zurück, mit dem das Starkbierfest jeden März eingeläutet wird. Salvator wurde so berühmt, dass bis heute die Namen vieler Doppelböcke mit „-ator“ enden.

Hier findet Ihr einen ausführlichen Beitrag zum Bockbier