Heute gibt es mit dem Broyhan Teil 2 meiner kleinen Verkostungsserie der Camba Bierlegenden. Das Broyhan gilt als Vorläufer der Berliner Weißen und geht auf eine Schrift des legendären Braumeister Cord Broyhan zurück, der 1570 gestorben ist. Es ist ein leicht säuerliches Weißbier und die Camba-Version hier im Glas hat 5,6 Prozent.
Entstanden ist das originale Broyhan wohl aus dem Wunsch sauer gewordenes Bier zu retten, indem man einen gekochten Hopfensud zugegeben hat, der die Vermehrung der Milchsäurebakterien stoppte und mit einer frischen Hefe neu vergärte. Das hat man bei Camba garantiert nicht so gemacht. Aber mit dem neuseeländischen Hopfen Nelson Sauvin haben sie zumindest einen interessanten Hopfen verwendet, der eine leichte Rieslingnote ins Bier gezaubert.
Der Camba-Broyhan riecht nach Bohnenkraut, Nelke, Zitrus und Banane. Für ein Weizenbier ist relativ wenig Kohlensäure drin und der Körper ist für ein Weizenbier auch eher schlank. Der Antrunk ist nur leicht säuerlich, hat dafür aber viel Bananenaroma. Im Abgang kommt dann die trockene Rieslingnote zur Geltung.
Fazit: Gut trinkbar und eher gefällig ist der Broyhan von Camba. Das Original hatte bestimmt mehr Säure – war aber vielleicht nicht so lecker