Der schwedische Lehrling

Eine schwedisch-bayerische Ko-Produktion

Was kommt raus, wenn schwedische Kreativbrauer sich an den Stolz der bayerischen Braukunst wagen: Das Helle: „Der schwedische Lehrling“ – eine Kollaboration von Omnipollo aus Stockholm und Camba Bavaria aus Bayern.

Gebraut wurde es in der Camba-Brauerei in Seeon in der Nähe des Chiemsees mit schwedischem Malz und den Hopfen US Warrior, Hallertauer Tradition und Tettnanger. Der Name spielt offenbar auf den Respekt der Schweden vor diesem Bierstil an. Denn ein gutes Helles zu brauen gilt unter Kennern als außerordentlich schwierig. Dieser Bierstil verzeiht keine Fehler. Das untergärige Helle ist sehr schwach gehopft und deshalb lassen sich Bierfehler nicht unter gewaltigen Hopfenaromen verstecken.

Verkostung:

In der Nase habe ich grasige, heuartige Noten. Aber auch intensive fruchtige Noten sind da: Trauben, Mandarine und Birne rieche ich. Ganz leicht nehme ich eine „gemüsige“ Note wahr und etwas Schwefel. Wäre das noch stärker würde ich von einem Bierfehler reden. Aber so schlimm wie bei einem Augustiner ist es nicht.

Die Kohlensäure ist schwach. Der Körper recht üppig für ein Helles. Es schmeckt malzig und erinnert mich eher an ein österreichisches Märzen, als an ein bayerisches Helles. Eine schwache Säure ist auch da. Der Abgang ist kaum bitter, dafür merke ich eine gewisse Honignote. Insgesamt eine recht gelungene Zusammenarbeit mit Luft nach oben. Sympathisch finde ich, dass die legendären Schweden, die schon alles an verrückten Bieren gebraut haben, sich beim Hellen offenbar als Lehrlinge sehen. Das zeigt, dass sie immer noch auf dem Teppich geblieben sind