Die Vulkan Brauerei am Laacher See ist die letzte von einstmals 28 Brauereien in Mendig. Das beschauliche Eifelstädtchen war mal eine der größten Biermetropolen in Deutschland. Die Zeiten sind längst vorbei – aber gutes Bier wird hier immer noch gebraut.
Von Bonn, wo ich wohne, sind es rund 40 Autominuten zum Laacher See. Ideal also für einen Wochenendausflug mit Frau und Hund. In locker zwei Stunden wandern wir die Runde um den See, der sich idyllisch in die Landschaft der Vulkaneifel schmiegt. Unsere verdiente Belohnung: ein kühles Getränk in der nahe gelegenen Vulkan Brauerei. Aber erstmal einen Blick in die Brauerei werfen.
Das hatte ich schon immer vor, passte also perfekt an diesem Tag. Pünktlich um 15 Uhr startet die Führung durch die Brauerei, bei der ich viel Interessantes über den Brauvorgang erfahre. Im Anschluss können Besucher noch in die Tiefe abtauchen, in das einzigartige Basaltsteingewölbe dreißig Meter unter der Erde. Dieses riesige Gewölbe entstand durch den jahrhundertelangen Abbau von Gestein. Weil hier eine durchgehende Temperatur von acht Grad herrscht, eignete es sich ideal für die Bierproduktion. So wurde in Mendig wahrscheinlich schon wesentlich früher ein untergäriges Pils gebraut, als in der Stadt Pilsen in Tschechien, die mit diesem Bierstil dann weltberühmt wurde. Auch heute noch nutzen die Vulkanbrauer den Felsenkeller für die Lagerung ganz besonderer Edelbiere in original Bourbon-Holzfässern aus den USA.
Die Vulkan Brauerei gibt es seit 1885. Vor sieben Jahren wurde sie von einem neuen Pächter grundlegend modernisiert. Heute braut man in Mendig rund 800.000 Liter im Jahr. Neben dem klassischen Pils ein Helles mit 4,9 Prozent, ein Dunkelbier mit 5,1 Prozent, ein sehr leckeres Weizen mit 5,3 Prozent, ein Pale Ale mit 4,9 Prozent, ein IPA mit 7 Prozent und ein sehr gutes Porter mit 6 Prozent. Auswahl gibt’s also genug!
Direkt im Brauereigebäude weckt auch der Shop Lust aufs Entdecken – nicht nur sämtlicher Biere der Brauerei, sondern auch der vielen netten Accessoires für Bierfreunde. Aber das beste im Gebäude ist das große Brauhaus, wo man lecker essen kann – erst recht nach einer ausgiebigen Wanderung. Wer denkt, hier begegnet einem einrichtungstechnisch alter Brauhaus-Muff, liegt falsch. Hier hat sich jemand richtig Gedanken gemacht und in die Einrichtung investiert. Ein bisschen Vintage gepaart mit industrial und Country und als Hingucker die coole Riesenbar: könnte glatt in einer Metropole stehen. Aber zurück zum Wichtigsten: Außer Pils und Pale Ale habe ich alle Biere probiert. Am besten haben mir das Porter und vor allem das Weizen geschmeckt. Für Sportfans gibt es auf dem Brauereigelände übrigens auch eine Sportsbar direkt neben dem Biergarten. Das Konzept scheint aufzugehen, denn um 18 Uhr wurden wir freundlich herauskomplimentiert, da ab dann alle Tische bereits restlos reserviert waren.